Freitag, 13. Februar 2015

Reisenotizzettel III

Der Europäer in Afrika lernt einen gelasseneren Umgang mit Insekten.

"Low-flying aircraft" ist ein Verkehrsschild, das man im deutschen Straßenverkehr eher selten findet.

Bei einem Wiedersehen nach 15 Jahren zu hören,  man sei nicht einen Tag älter geworden, ist eine nette Erfahrung. Ok, die Dame ist über 80 und ihre Sehkraft mag nachgelassen haben. Aber hey, man muss die Komplimente nehmen, wie sie fallen.

Ein sehr feines Wiedersehen mit einer alten Dame, in einem Altersheim, von dem sich die Heime, die ich aus Deutschland kenne, ein paar Scheiben abschneiden können. (Nein, kein Heim für Reiche, sondern ein ganz normales Durchschnittsheim.)

e-Toll - staatliche Wegelagerei auf südafrikanischen Highways.

Der Nan Hua Tempel ist der größte buddhistische Tempel in ganz Afrika. Eigentlich ist es aber eine ganze Tempel-Stadt, die dort immer weiter ausgebaut wird und allen Besuchern offen steht. Sehr beeindruckend. Die Tempelanlage lohnt den Besuch, und das Museum mit teils 2000 Jahre alten Exponaten allemale. Wer den ublichen Asienkitsch erwartet, wird aufs positivste enttäuscht. Sehr freundliche und auskunftsfreudige Mönche.  

"Oh, Sie kommen aus Deutschland? Wo man so schnell fahren darf, wie man will?"
*seufz*

"Just like Alex!"
Der Kellner fragt, ob ich Milch und Zucker zum Kaffee möchte.  Nein, ich möchte nicht. Also wolle ich den Kaffee schwarz? Genau. Dann solle ich bei der nächsten Tasse doch einfach "Just like Alex!" sagen, wobei er auf sein Namensschild am Revers zeigt und lachend hinzufügt "Black - just like Alex!" Ja, an soviel natürlichen Umgang mit simplen Hautfarbenbezeichnungen muss sich ein in politischer Korrektheit verkrampfter europäischer Verstand erstmal gewöhnen. 

Der Südafrikaner hat bei seiner Wohnstatt so einiges zur Auswahl:
Mauer oder Gitterzaun.
Stacheldraht oder Elektrodraht.
"Armed response" durch private Sicherheitsdienste, oder "enclosed compound" mit Schlagbaum, Wachmann und Personenkontrolle.
Nur in einem sind sich alle einig: Fenstervergitterung total auf allen Stockwerken, und gleiches an allen Haustüren.

Nein, ich mache mich nicht lustig. Leider ist es wohl nötig.  Aber voreilig ist, wer heute noch ruft "Ha! Die Weißen müssen sich vor den Schwarzen schützen und abschotten!" In besagten "enclosed neighbourhoods" leben heute durchaus auch Schwarze der neuen Mittelschicht, und ein guter Anteil der durch stoßsicheres Glas vor "smash & grab" (= am an der Ampel wartenden PKW die Scheibe einschlagen und den Insassen die Handtaschen entreißen) geschützten Mercedes,  BMW etc. werden heute von Schwarzen gefahren.

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