Sonntag, 6. November 2016

RIP - dann lasst es lieber!

Ein Mensch mit einem gewissen Bekanntheitsgrad - Schauspieler, Musiker, Schriftsteller, Politiker usw. - stirbt und wir verbreiten die Nachricht über seinen Tod im Internet, vorzugsweise auf Facebook.

Das ist völlig in Ordnung. Da ist jemand, dessen Tod uns berührt, und wir möchten ihm oder ihr unseren Respekt zollen.

Wirklich? Ist es ein Zeichen von Respekt, wenn uns nichts anderes einfällt, als eine jede Todesnachricht, die wir im Netz teilen//kommentieren, mit nichts als einem "RIP" zu titeln?

Der Clown Oleg Popow tot. RIP
Manfred Krug tot. RIP
Götz George tot. RIP
Omas Goldfisch tot. RIP

Gut, ich verstehe das natürlich: Einerseits möchten wir an der jeweiligen gerade durchs Netz träufelnden tränenschwangeren Abschiedszeremonie Anteil haben, andererseits wird ja in Promiland in diesem Jahr so zahlreich gestorben, dass es für den jeweils gerade Verstorbenen eben nur mehr für eine schnelle Abk. reicht.

Nur ist für den so Abgekürzten der Tod meist ein recht einschneidendes und einmaliges Erlebnis gewesen - man sollte es also entsprechend würdigen.

Wenn die Worte fehlen, oder auch die Zeit, wäre ein simples Ausschreiben des sich hinter RIP verbergenden Satzes anzudenken:
"Er/sie ruhe in Frieden."

Gerne auch in der Abwandlung:
"Möge er/sie in Frieden ruhen."

Oder für die Lateiner unter euch:
"Requiescat in pace."

GANZ superkalifragilistikexpialigetisch wäre es natürlich, ein oder zwei kurze Sätze zu schreiben, warum es einem wichtig ist, diese Todesnachricht zu teilen/kommentieren. 

Aber wir wollen nicht gleich übertreiben. 

Bevor ihr jedoch die nächste Todesnachricht mit einem simplen "RIP" teilt/kommentiert, denkt nach:

Ist es euch der/die Verstorbene wert, euch zwei Minuten zu nehmen, um euren Post/Kommentar mit mehr als dieser Abkürzung zu versehen?

Und falls die Antwort "Nein." lautet:
Dann lasst es lieber.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen